Handbuch Psychiatriebezogene Sozialpädagogik

handbuch psychiatriebezogene

 

 

Handbuch

Psychiatriebezogene

Sozialpädagogik

 

 

Vandenhoeck & Ruprecht

Marc Schmid / Michael Tetzer /

Katharina Rensch / Susanne Schlüter-Müller (Hg.)

 

Mit 14 Abbildungen und 15 Tabellen

 

 

Kinder drogenabhängiger Eltern

Christian Pönsch und Ruthard Stachowske

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kinder in suchtkranken Familiensystemen erleben in aller Regel hoch belastete

Sozialisationsprozesse. Sie unterliegen einem andauernden Risiko für ihr Wohl. Dies

bedeutet Schädigungen unterschiedlicher Schweregrade bis hin zur Todesfolge.

Das komplexe Thema ist nur durch eine interfakultative Analyse zu bearbeiten. Hierzu

werden Wissensbestände verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen wie der Medizin

und der Psychologie, der Pharmakologie, der Sozialpädagogik und des Rechts beachtet.

Dabei zeigen sich Hochrisikofaktoren in suchtkranken Familiensystemen, die auch dann

wirken können, wenn diese Familien in komplexen professionellen Systemen im Kontext

der Psychiatrie bzw. Sozialarbeit versorgt werden. Eine große Schwierigkeit stellt hierbei

die in wichtigen Teilgebieten noch vorherrschende wissenschaftliche Unwissenheit dar.

 

Abhängigkeitskranke Eltern und ihre Kinder – eine Aufgabe von

Psychiatrie und Sozialer Arbeit

 

Kinder drogenabhängiger Eltern sind lange Zeit nur am Rande von wissenschaftlicher

Forschung bedacht und durch professionelle Systeme versorgt worden. In Deutschland

wird dieses Thema erst seit 1981 als Forschungsschwerpunkt beschrieben.

Vermehrte Publikationen und eine damit einhergehende wissenschaftliche Grund-

lagearbeit, die für Konzepte sozialpädagogischer und medizinischer Versorgung dieser

Familien unverzichtbar ist, sind ab ca. 1990 wahrnehmbar, so u. a. die Arbeiten von

Kaufmann und Kaufmann (1986), Stachowske (1994), und Klein (2001). Die bisherigen

Ergebnisse dieser Forschung beschreibt Klein jedoch als >>bestenfalls nicht zusammen-

fassbar, schlimmstenfalls völlig widersprüchlich<< (Klein, 2001, S.63). In der Konsequenz

können sich professionelle Helfer nicht auf gesicherte handlungsleitende Wissens-

bestände berufen. Dies wird auch an der bis heute fehlenden Definition spezifischer

Störungsbilder, wie einer >>Medikamenten – Fetal – Embryopathie<< oder einer >>Drogen –

Fetal – Embryopathie<< in der ICD-10 vergleichbar mit dem >>Fetalen Alkohlsyndrom>>

(FAS), erkennbar.

 

 

 

 

           

 

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